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Wasser ist im französischen Departement Doubs nahe der Schweizer Grenze allgegenwärtig. Nicht etwa dass es hier besonders viel regnen würde aber Quellen, Flussläufe, Wasserfälle und Seen gehören zu den großen Sehenswürdigkeiten. Im Fremdenverkehrsamt der regionalen Hauptstadt Besançon werden Trinkflaschen, sogenannte „Bisontine Nomade“ verkauft, die man mit Leitungswasser füllen kann. Das Leitungswasser ist hier so rein, dass es willkommener Durstlöscher ist – viel billiger natürlich als Wasser aus dem Supermarkt. 50.000 der 120.000 Einwohner von Besançon erhalten ihr Leitungswasser aus den Quellen von Arcier, die etwa 10 Kilometer nord-östlich des Stadtzentrums liegen. Diese Quellen wurden schon zu gallo-römischen Zeiten genutzt und das Wasser durch Leitungen am heutigen „Square Castan“ neben dem Gebäude des Regionalrates in ein Verteilerbecken gespeist. Die Quellen von Arcier lassen sich bei einem kurzen Spaziergang von einem Wanderparkplatz gut besuchen. Vorbei an einem Privatbesitz mit alter Mühle und Kapelle trifft man auf mehrere Karstquellen, die mit gewaltigem Druck aus den Felsen schießen. Das Schauspiel ist beeindruckend!
Der historische Stadtkern von Besançon wird vom Doubs umspült. Der 453 Kilometer lange Fluss entspringt in 946 Meter Höhe bei Mouthe und fließt über die Saône in die Rhône. Er hat dem ganzen Departement seinen Namen gegeben. Besonders an der Schweizer Grenze ist der Doubs sehr spannend und eindrucksvoll. Bei Villers-le-Lac, hinter dem See von Chaillexon, kommt es zu einem gewaltigen Naturschauspiel. Der Fluss stürzt einen 27 Meter hohen Wasserfall herab und setzt dann seinen Lauf durch die Schluchten des Jura fort. Bei der Schneeschmelze und nach kräftigen Niederschlägen sind die Wassermassen umso wuchtiger.
Nicht weit entfernt vom „Saut du Doubs“ sind weitere spektakuläre Wasserfälle zu bestaunen. Am Ende des Felskessels „Consolation“, der bis zu 350 Meter hohe Steilwände aufweist, stürzt das Wasser der Dessoubre-Quellen aus 47 Meter Höhe in die Tiefe. Der Ort mit einem alten Kloster wird von dem Verein „Artisans de Paix“ (Schöpfer des Friedens) verwaltet.
Weiter westlich ist die Karstquelle der Loue unbedingt einen Umweg wert. Aus einer Höhle unterhalb einer riesigen Felssteilwand ergießt sich die bedeutende Quelle, die von dem bekannten französischen Maler Gustave Courbet im 19. Jahrhundert vierzehnmal gezeichnet wurde. Die Quelle ist eigentlich der Wideraustritt des Wassers des Doubs. Das ist 1901 nachgewiesen worden, nachdem bei einem Brand in der Fabrik Pernod in Pontarlier 600.000 Liter Absinth ausgelaufen waren. Zwei Tage später fand man Spuren von Absinth und gelb-goldene Farbstoffe mit grünlichem Schimmer in der Loue… Von diesem Unfall abgesehen gilt die Loue als äußerst sauber und ist selbst als einer der schönsten Flüsse Europas für das Fliegenfischen ausgezeichnet. Auch Kanu- und Kajakfahrer tummeln sich gerne auf dem Fluss.
Eine weitere sehenswerte Karstquelle ist die „Source du Lison“ bei Nans-sous-Sainte-Anne. Das Quellwasser strömt aus einem riesigen Höhlenportal unterhalb einer Felswand hervor und stürzt dann einen Wasserfall herab. Dieser Ort war der Ursprung für die französische Gesetzgebung zum Umweltschutz: Dem Abgeordneten Charles Bauquier gelang es 1902 den Umbau des Wasserfalles zu einer Wasserleitung zu stoppen.
Wer diese Sehenswürdigkeiten erkundet hat, kann sich im Anschluss am See von Saint-Point etwa 15 Kilometer von Pontarlier erholen. Die Wasserfläche hat eine Länge von sieben Kilometer und ist einen Kilometer breit. Baden, Angeln, Segeln sind möglich. Ein Wanderweg führt einmal um den See herum. Und im Winter verwandelt sich der „Lac de Saint-Point“ in eine riesige Eislaufbahn.
Informationen: www.doubs.travel