WANDERN IM GRANITMASSIV MORVAN
Der Morvan in Burgund-Franche-Comté ist für Franzosen eine beliebte Wanderregion. Für deutsche Urlauber ist das Mittelgebirge jedoch noch ein Geheimtipp. Die Zahl der ausgewiesenen Wanderwege ist beeindruckend und es kommen ständig neue Varianten hinzu.
Besançon (Frankreich), 4. Mai 2019.
Seit 1970 ist der Morvan als regionaler Naturpark ausgewiesen. Das Granitmassiv erstreckt sich als Ausläufer des Massif Central etwa 80 Kilometer westlich von Dijon über eine Fläche von mehr als 290.000 Hektar. 117 Gemeinden der französischen Departements Côte-d’Or, Nièvre, Saône-et-Loire und Yonne werden berührt, aber das Gebiet ist sehr dünn besiedelt. Der bei weitem größte Ort des Naturparks ist Avallon mit 6800 Einwohnern. Saulieu mit 2400 Einwohnern ist ein weiterer wichtiger Ort und Autun mit 13.600 Einwohnern liegt schon als „südliches Tor des Morvan“ außerhalb des Gebietes. Die höchste Erhebung ist der 901 Meter hohe Haut-Folin.
Der Morvan, ist zum Wandern wie geschaffen. Seine Steigungen sind weder völlig harmlos noch sehr beschwerlich. In den ausgedehnten Wäldern gibt es sechs größere Seen, und in den Heckenlandschaften befinden sich unzählige Weiler. Über die Flüsse wurde früher Holz in die französische Hauptstadt geflößt.
Die möglichen Wanderungen sind sehr vielfältig und abwechslungsreich. Sowohl geübte Wanderer, die eine Fernwanderung unternehmen wollen, als auch Familien, die auf einem zweistündigen Spaziergang die Natur erkunden wollen, kommen auf ihre Kosten. Der französische Fernwanderweg GR13 durchquert den Naturpark von Nord nach Süd über 113 Kilometer. Eine andere Fernwanderung ist die große Morvan-Rundtour, eine Schleife von 229 Kilometern. Daneben bieten sich unzählige Tagestouren oder kleinere Rundwanderungen an. Zur Orientierung gibt es ausgezeichnetes Material. Wer Französisch spricht oder mit gutem Kartenmaterial auskommt, ist gut mit den Führern des französischen Wanderverbandes FFRandonnée Pédestre bedient, die online bestellt werden können. Französisch ebenfalls die Führer der Reihe „Chamina“ die Wanderungen von einer bis sieben Stunden verzeichnen und Kartenmaterial enthalten. Auf
Deutsch empfehlen sich Werke des Bergverlags Rother. Im Internet hat der Mountainbikeverband der Region unter morvanvtt.fr auch 67 Fußwanderungen ausgewiesen.
Im Gespräch ist zurzeit auch eine Wanderstrecke zwischen zwei gallischen Hochburgen: Bibracte und Alésia (außerhalb des Morvan). Das Oppidum von Bibracte ist die größte archäologische Ausgrabungsstelle in Europa, die sich mit der Welt der Kelten befasst. In einem modernen Museum, das sich am Hang des Berges Beuvray in der Gemeinde Saint-Léger-sous-Beuvray befindet, wird die Geschichte der keltischen Zivilisation anhand von Sammlungen erzählt, die aus archäologischen Grabungen stammen.
Die Bewohner des Morvan erhalten ihre Geschichte lebendig und pflegen ihre Traditionen. An mehreren Orten gibt es interessante Freilichtmuseen zu besuchen. Sehr sehenswert ist auch das „Musée du Septennat“ in Château-Chinon. In diesem Museum werden die Geschenke ausgestellt, die der ehemalige Staatschef François Mitterand erhalten hatte. Eine weitere berühmte Persönlichkeit der Region ist der große französische Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre, marquis de Vauban der 1633 in Saint-Léger-Vauban geboren wurde und dort seine Kindheit verbracht hat. Heute ist ihm in dem Ort ein Museum gewidmet.
Leckere Spezialitäten des Morvan sind Honig, wilde Blaubeeren, die Wurstspezialitäten und natürlich die regionaltypischen Gerichte wie Gemüseeintopf mit Kassler und das Kartoffelgratin.
Wanderer deren Budget es erlaubt, können auch im Sternerestaurant Bernard Loiseau in Saulieu exquisite Gaumenfreuden erleben.
Allgemeine touristische Informationen Burgund-Franche-Comté (Deutsch): http://de.bourgognefranchecomte.com
Burgund-Franche-Comté ist eine am 1. Januar 2016 entstandene Großregion im Osten Frankreichs. Sie ist mit 47.784 km² so groß wie Niedersachsen und zählt rund 2.820.000 Einwohner. Die wichtigsten Städte sind Dijon und Besançon. Es gibt drei Gebirgszüge: die Südvogesen, das Juragebirge zur Schweizer Grenze und das Morvan mit einem regionalen Naturpark im Westen von Burgund. Die Flüsse Saône und der Doubs durchziehen das Gebiet, und auch die Seine entspringt hier. Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten gehören die Basiliken von Vézelay und Paray-le-Monial, das Hôtel-Dieu von Beaune, die Zitadelle von Besançon und die Abtei von Cluny. Burgund ist besonders für Weinanbau und pittoreske Winzerdörfer weltweit bekannt. In der Franche-Comté erreicht die höchste Erhebung fast 1.500 Meter. Das ganze Gebiet bietet eine äußerst abwechslungsreiche Natur mit mannigfachen Möglichkeiten für sportliche Freizeitaktivitäten und ein außerordentliches Kulturerbe. Von Deutschland sind es auf der Autobahn nur 60 Kilometer bis nach Belfort, im Osten der Region, die auch gut mit Hochgeschwindigkeitszügen über